QueerGrün fordert ein würdiges Gedenken für verfolgte und ermordete lesbische Frauen in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

26.11.18 –

Auf der aktuellen Tagung von QueerGrün in Hamburg fordern die Bundesarbeitsgemeinschaften Lesbenpolitik und Schwulenpolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, endlich den würdelosen Streit über das Denkmal für lesbische Insassinnen des ehemaligen KZ Ravensbrück zu beenden. Mit der Installation der Gedenkkugel in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück muss die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten endlich dauerhaft einen Ort für Trauer und Erinnerung schaffen.

„Es wird endlich Zeit, dass die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eine zeitnahe Entscheidung für ein würdiges und längst überfälliges Erinnern an die lesbischen Frauen im KZ Ravensbrück trifft. Die Gedenkkugel muss jetzt kommen!“ betont Natascha Kauder, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Lesbenpolitik. Der Streit über das Denkmal hat eine lange Geschichte. Während in seiner letzten Positionierung der LSVD Bundesverband die Errichtung des Mahnmals nach dem Entwurf der „Autonomen feministischen FrauenLesben aus Deutschland und Österreich“ ausdrücklich unterstützt, hat der Landesverband Berlin-Brandenburg zuletzt weiter die Verfolgung von lesbischen Frauen in Frage gestellt und somit auch die Errichtung der Gedenkkugel.

Sebastian Walter, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwulenpolitik sieht die Notwendigkeit, eine Frau als Beiratsmitglied aufzunehmen, um die Interessen der lesbischen Frauen und Mädchen zu wahren und lesbisches Gedenken zu ermöglichen. „Die aktuelle Geschichtswissenschaft ist sich längst bewusst, dass es auch eine Verfolgung lesbischer Frauen, abseits vom Unrechtsparagraphen 175, gab“, macht Walter klar. Die Teilnehmer*innen der Tagung kritisieren scharf, dass wiederholt die Verfolgung von Frauen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung im Dritten Reich in Frage gestellt wird. „In Ravensbrück wurden lesbische Frauen gequält und ermordet.“ verdeutlicht Natascha Kauder. Die Marginalisierung innerhalb der LSBTIQ*-Community und der dadurch entstandene Schaden nach außen haben hierdurch eine neue Dimension erreicht.

Die Bundesarbeitsgemeinschaften fordern einstimmig, die Streitigkeiten zu beenden und die Gedenkkugel in ihrer ursprünglichen Fassung zeitnah und sichtbar zu installieren.

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