Offener Brief an Bundesministerin Anja Karliczek

Arbeitsgemeinschaft Regenbogenfamilien
In der Dachstruktur Queergrün

Frau Bundesministerin
Anja Karliczek
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bonn

Sehr geehrte Frau Bundesminister*in Karliczek,

Sie haben ein Interview als Mitglied der Bundesregierung gegeben, in dem Sie sich über die Situation von Kindern in Regenbogenfamilien geäußert haben. Wir drücken hiermit unser Entsetzen darüber aus, dass Sie als Ministerin für Bildung und Forschung die aktuelle Forschungslage zu Kindern in Regenbogenfamilien ignorieren!

Alle relevanten Studien kommen zu dem Ergebnis, dass das Aufwachsen in einer Regenbogenfamilie nicht entscheidend ist für das Wohlergehen des Kindes. Mehr noch, sie kommen sogar zu dem Ergebnis, dass es Kindern in Regenbogenfamilien ebenso gut geht wir Kindern aus verschiedengeschlechtlichen Familienformen. Kinder aus Regenbogenfamilien gelten nach der Studienlage sogar als offener, toleranter und selbstbewusster.

Wir fordern Sie eindringlich auf sich mit der aktuellen Studienlage auseinanderzusetzen und Ihre Äußerungen öffentlich richtigzustellen. Ihnen als Bildungsministerin und Mitglied der Bundesregierung sollte bekannt sein, dass diese Art von Interviews nicht dazu beiträgt die Diskriminierung innerhalb der Gesellschaft abzubauen.

Es ist viel mehr Ihre Aufgabe als Bildungsministerin, dafür Sorge zu tragen, dass Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen anderer Bildungsinstitutionen dazu befähigt werden, die Diskriminierung von Kindern aus Regenbogenfamilien durch eine kontinuierliche Aufklärungsarbeit abzubauen.

Als Ministerin ist es auch Ihre Aufgabe die Gesellschaft nicht weiter zu spalten sondern zusammenzuhalten. Als Forschungsministerin sehen wir es als unerlässlich an, dass Sie zukünfig auf das Verbreiten von unbelegenten und haltlosen Thesen verzichten.

 

Hochachtungsvolle Grüße

Arbeitsgemeinschaft Regebogenfamilien

Dachstruktur QueerGrün



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